4. Rang: Linder Paysage

Die Ergebnisse der Phase 2

Stellungnahme des Preisgerichts

Grundsätzlich birgt die Arbeit sehr viel gestalterischen Enthusiasmus, der einer kompletten Neuordnung entspricht. Allerdings wir dieser Ansatz für den Ort als zu überdimensioniert und zu wenig Rücksichtsvoll in Bezug auf den Umgang mit dem Bestand gesehen.

Den ersten Teil der finalen Pläne von Linder Paysage finden Sie hier.

Den zweiten Teil der finalen Pläne von Linder Paysage finden Sie hier.

 

Gesamte Stellungnahme lesen

Die Arbeit schlägt für den Grüngürtel ein umlaufendes mäandrierendes Band aus Wegen in verschiedenen Belägen und Pflanzstreifen vor.

Die Stadtmauer soll dabei zu einem öffentlichen Raum werden, der verschiedene Nutzungen zulässt. Die Vegetation soll sich weitgehend frei entfalten können, und so einen starken Kontrast der Innenstadt darstellen.

Der Entwurf birgt einige Widersprüche und Gegensätze in sich zwischen der textlichen Beschreibung und der grafischen Darstellung. Dies ist zum einen interessant, da so eine Beschäftigung mit den „Problemstellen“ im Bereich des Grüngürtels angeregt wird, zum anderen wird jedoch keine nachvollziehbaren Lösungsansätze dieser Stellen geliefert.

Für den Bereich des Zwingerparks stellt sich die Frage, inwiefern eine „wilde“ Vegetation mit dem denkmalpflegerischen Gutachten vereinbar ist und was ein solches Konzept an gestalterischen und nutzungsorientierten Vorteilen bringt.

Für den Bereich des Stadtbuckels wird kritisiert, dass der Stadteingang als solcher durch eine durchgezogene Baumreihe verdeckt wird. Sie verdeutlicht zwar die Verbindung der einzelnen Grüngürtelsegmente, ist aber an dieser Stelle, aus der Sicht der Jury eine räumlich gesehen falsche Antwort. Die nach Süden verschwenkte Hauptstraße und Grabenallee wird jedoch als sehr positiver Ansatz gesehen. Die durchgehende Pflasterung im Belag verdeutlicht hier den gewonnen Raum für eine durchgehende Verknüpfung des Grüngürtels. Die weiteren Verbindungen zum Bürgerpark über zwei Unterquerungen der Grabenallee werden sehr kritisch betrachtet. Hier wird ein komplizierter Lösungsansatz gesucht, für ein, an sich einfaches Problem. Eine Verbesserung der bestehenden Situation ergibt sich für die Jury nicht. Auch die Wegeverbindung aus der Gymnasiumstraße in Richtung Bürgerpark ist, aus nicht nachvollziehbarer Weise komplizierter im Entwurf, als im Bestand. Für die durchgehende Radwegeführung ergibt sich dadurch zudem ein weiterer Nachteil.

Für den Realisierungsbereich am Bahngraben wird ein übergeordnetes Gestaltungskonzept vorgeschlagen, da sich aus dem Thema einer Flusslandschaft mit Spielelementen aus Schilf- Frosch- und Reihermotiven herleitet. Generell wird begrüßt, dass ein großer wichtiger Spielort geschaffen wird, der das Programm der Innenstadt bereichern kann, allerdings sind die Spielelemente zu dominant in Bezug auf die historische Stadtmauer. Auch thematisch wird nicht verstanden wie die Flusslandschaft, im Niedergestade auf der Westseite der Innenstadt gelegen, auf dem Hochgestade der Ostseite Ausdruck finden soll.

Grundsätzlich birgt die Arbeit sehr viel gestalterischen Enthusiasmus, der einer kompletten Neuordnung entspricht. Allerdings wir dieser Ansatz für den Ort als zu überdimensioniert und zu wenig Rücksichtsvoll in Bezug auf den Umgang mit dem Bestand gesehen.

 

 

Das Vorstellungsvideo zu Phase 1

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Die Pläne zu Phase 1

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Überblick 

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Gesamtentwurf 

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Detailplan Bahngraben 

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Kommentare (14)

Doris Schmitz-Braunstein

ID: 84 08.07.2020 23:56

In diesem Entwurf schauen die Planer am meisten auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind und bieten viele Ideen für Erholung, Spiel und Sport und Kultur an. Ein Themenweg Offenburg Eisenbahnerstadt entlang der Gleisanlagen ist eine gute Idee. Mehr Bäume in der Lange Straße, eine Umgestaltung des Stadtbuckels mit Sitzmöglichkeiten und die Reduzierung des Verkehrs in der Grabenallee sind weitere Punkte, die für diesen Entwurf sprechen.

Ulrike Beck

ID: 81 08.07.2020 17:30

Diese Idee mit dem Bacharm für den Mühlbach um damit eine Insel zu schaffen finde ich sehr reizvoll, habe aber keine Ahnung, ob das aus ökologischer Hinsicht eine sinnvolle Gestaltung wäre. Die Vorstellung von einem begrünten Cityparkhaus gefällt mir sehr gut.

Urs Rosenkranz

ID: 72 08.07.2020 08:52

Vielen Dank für die Möglichkeit und den Umfang sich als Bürger beteiligen zu können! Es freut mich, dass es in unserer Stadt solche Überlegungen wie den Grüngürtel gibt.
Aus meiner Sicht muss es bei der städteplanerischen Gestaltung von Räumen immer um ein dahinterstehendes Gesamtkonzept bzw. Idee gehen. Insbesondere da aufwändigere Maßnahmen nicht für weniger Jahre, sondern für Jahrzehnte das Stadtbild prägen sollen und werden. Daher wäre es für mich als Bürger, der hier nicht nur wohnt, sondern auch arbeitet und lebt, sehr wichtig, neben den durchaus interessanten und spannenden Vorschlägen, dieses in ein Gesamtkonzept für die Offenburger Innenstadt einzubinden. Hier stellen sich u.a. die Fragen, wie sieht Mobilität und Lebensqualität in 10 Jahren aus, welche Anforderungen stellt der Klimawandel an Städte wie Offenburg.
In der Überschrift würde für mich stehen, wie soll Offenburg in 10 Jahren aussehen. Insofern würde es mich außerordentlich freuen, wenn in Offenburg der Mut aufgebracht werden würde zukunftsfähige Lebensräume zu schaffen.
Bei allen Konzepten wäre es mir wichtig, den Verlauf der alten Stadtmauer nicht als Abgrenzung zu sehen, sondern als Tor und Verbindung zwischen den Teilen von Offenburg (insbesondere Oststadt, Nordwest).

Den Vorschlag von Linder Paysage finde ich ein sehr, sehr gutes Gesamtkonzept, mit einem Blick über den Tellerrand hinaus. Hier werden auch weitere Straßen in das Konzept einbezogen, es gibt grüne Verbindung in und durch die Stadt (Steinstr., Lange Str., etc.). Diese Idee sollte in alle Konzepte integriert und noch weitergedacht werden, dann wird die Überlegung aus meiner Sicht stimmig.
Ebenfalls gut gefallen hat mir die „Angrünung“ der Zauberflötenbrücke als offenes Tor und verbindende Verbindung in die Oststadt.
Interessant finde ich die Lösungen an der Grabenalle, um diese zu unterqueren und eine (gefühlte) sehr direkte Anbindung an den Bürgerpark inkl. Schwimmbad zu schaffen.
Wie in anderen Beiträgen auch geschrieben, empfinde ich die Einbeziehung der Ostseite des Bahngrabens durchaus als Bereicherung und schlüssige Idee. Selbst wenn die Umsetzung hier schwierig werden wird.
Den Eingang über die südliche Hauptstr. empfinde ich als sehr gut gelöst und als eine deutliche Aufwertung, der südlichen Innenstadt.
Einen neuen Wassergraben am Mühlbach halte ich hingegen für wenig praktikabel, da dieser relativ Tief liegen müsste und im Sommer wohl unter Wassermangel leiden würde. Zudem würde die dortige Anlage, die auch ihre Qualitäten hat zerstört werden. Diese Aufwendungen wären wohl an anderer Stelle deutlich besser eingesetzt.
(4 1/2 Burgen)

Heidi Marwein

ID: 70 08.07.2020 00:15

Ein sehr gelungener Entwurf. So interessant kann aktiver Klimaschutz sein. Grün, spielerisch und generationenübergreifend. Neue Räume werden geschaffen, wo Begegnung statt finden kann. Der grüne Gürtel schafft im wahrsten Sinne des Wortes grüne Luft, hinzu kommt das umweltfreundliche Mobilität durch ansprechende und sichere Wege für Fußgänger und Radweg Raum bekommt und wir damit den Klimazielen noch näher kommen. Ich hoffe sehr, dass viele Impulse diese Entwurfs aufgenommen werden.

Heike Hügle

ID: 68 07.07.2020 23:18

Dieser Entwurf ist aus meiner Sicht sehr zukunftsweisend. Der Natur freien Lauf lassen, Rad- und Fußverkehr stärken, Einfahrten in die Stadt für Autos verkleinern, den Grüngürtel verbreitern, mehr Bäume – all das hilft uns, den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen.

Simone Golling-Imlau

ID: 64 07.07.2020 21:24

Auch bei diesem Entwurf möchte ich darauf hinweisen, dass man den Grüngürtel so planen sollte, dass jeder Bereich von jeder Generation genutzt werden kann: ich wiederhole mich mit Spielgeräten generationsübergreifend.
Linden für den Stadteingang: ich freue mich über jeden Baum in der Stadt. Bei den Linden (siehe Pagoden) gibt es allerdings jedes Jahr wieder das Problem, dass sie (durch Läuse?) immer wieder den Straßenbelag sehr klebrig machen. Deshalb wäre es für mich die Frage, ob nicht andere Bäume besser wären?
Der Zwingerpark mit der Idee an der Mauer Aufenthaltsplätze zu schaffen sieht mir zu aufgeräumt und ohne Grün aus. Auch frage ich mich, was das mit dem Sprühnebel soll?
So schön Sitzgelegenheiten und Plätze sind, so wichtig ist es nicht zu vergessen, dass der Grüngürtel vorwiegend von einer gut durchdachten Grünpflanzung lebt. Diese kommt mir manchmal zu kurz (außer bei Christoph Menzel).
Die Türme aus Holz sind für mich schon mal aus einem tollen Naturmaterial und binden sich so auch in den Grüngürtel ein. Sicherheit muss natürlich gewährleistet sein.
Den Zwingerpark mit dem Bürgerpark zu verbinden ist eine Idee, die schon lange in Offenburg gedacht wird. Vielleicht wird es jetzt real?

Stephanie Stier

ID: 60 07.07.2020 20:14

Endlich wird es grün in Offenburg! Dieses Konzept des Gestaltungsteams aus Strasbourg gefällt mir am besten.
Auch der Innenstadtkern zeigt sich durch diesen Entwurf in einem grünen Kleid. Die gesamte Vegetation wird in der Stadt und im Grünen Ring verdichtet.
Die Wilhelmstrasse und Zauberflötenbrücke finden Berücksichtigung – sehr gut (Grün + Künstlerinstallationen => auch ein schönes Bild für die Durchfahrenden in den Zügen).
Spannendes Konzept mit ausgefallenen Türmen und Spiel- oder Entdeckungsmöglichkeiten => auch für Jugendliche und Erwachsene. Jene hören sich in der Beschaffenheit nach natürlichen Materialien an. Die Elemente der Gestaltung mit Gräsern finde ich sehr schön. Positiv, dass auf die Trennung der Verkehrsströme (Fahrrad und Fußgänger) geachtet wird.
Eine gute Idee ist die Insel im Mühlbach und der Bezug zu den Ufern beim Flanieren im Zwingerpark.
Stadtbuckel als das „Tor“ nach Offenburg wird in Szene gesetzt – einmal durch Begrünung andererseits durch schön gestaltete Terrassen. Betonung der historischen Gebäude am Stadtbuckel. Generell wird auf Geschichtliches hingewiesen. Verbindung von Zwingerpark und Grabenallee ist gegeben (Unterführung => weiß nur nicht, ob dies vom Budget machbar ist?). City-Parkhaus wird auch miteinbezogen und begrünt.
Zu kurz kommt mir in Vorstellung das Gustav-Rée-Areal und die Verbindung zur Seestraße. Laut Gesamtplan sieht es hier jedoch begrünt aus. Vielleicht die Seestraße und Bereiche, die nicht begrünt werden können, noch besonders beleuchten (Bodeneinbauleuchten/-strahler)? Für mich ist diese Ausarbeitung mutig und ganz weit vorne.

Heiko Becker

ID: 59 07.07.2020 18:37

In der Gesamtheit überzeugt dieser Entwurf am meisten. Mit den Grundideen den Menschen mehr und qualitativ verbesserte Räume zu geben und Autos und Schwerverkehr wo möglich von der Innenstadt fern zu halten.
Die Ideen für die Spielanlagen und die Gesamtgestaltung in der Ree-Anlage klingen sehr vielversprechend, ebenso die Vorschläge im Zwingerpark. Besonders der Stadteingang Hauptstraße erscheint auf den Plänen sehr gelungen. Die Pläne zeigen tatsächlich bereits sehr viele Details und sind sehr überzeugend dargestellt. Eine sehr gelungene Präsentation für einen vielversprechenden Entwurf.

matthias allgeyer

ID: 57 07.07.2020 10:18

Vielen Dank für die Beteiligungsmöglichkeit! Für die Innenstadt Offenburgs ist eine gute Aufenthalts- und Freizeitqualität wichtig, der bestehende Gruenstreifen der Stadtmauer bietet heute schon gute Möglichkeiten. Lückenschlüsse können dies noch verbessern, auch Spielgeräte und besonders gestaltete Einrichtungen sind hilfreich. Wichtig wäre es den Gruenstreifen in die Innenstadt und die angrenzenden Stadtgebiete fortzusetzen und dafür z. B. die Strassenform der Langestrasse als sogenannte „Begegnungszone“ der verschiedenen Verkehrsteilnehmer weiterzuentwickeln. Wenn dann noch die Begruenung dieser Strasse gestärkt wird (Entwurf LINDER) sind auch die heissen Sommer gut zu ertragen. Bei diesem Entwurf (LINDER) sind auch angrenzende Gebiete einbezogen, über die Zauberflötenbrücke wird auch die Wilhelmstrasse bis vor die Monsch-Schule zur beruhigten Zone. Ähnlich macht dies auch BBZL für die Zauberflötenbrücke. Auch die Idee den Bahngraben einzubeziehen ist richtig, wenn auch schwierig umzusetzen. Sehr gut gelöst ist bei LINDER auch die Verbindung vom City Parkhaus zum Ree Carre, und auch die Hauptstrasse wird durch die Strassengestaltung als „Begegnungszone“ bis vor das Rathaus aufgewertet. Es wäre sehr wuenschenswert wenn die Ausweitung des Gruens vorangetrieben würde, gemeinsam mit einer weiteren Priorisierung der Fussgänger und Radler und einer sichtbaren neuen Strassengestaltung ergäben sich sehr gute Möglichkeiten die Innenstadt aufzuwerten – und auch angrenzende Gebiete einzubeziehen! Es wäre schade wenn nur bestehende Gruenflächen umgestaltet und mit Geräten aufgewertet würden. Mein eindeutiges Votum für LINDER, mit Abstrichen BBZL. Beste Gruesse, M. Allgeyer

Nils Schneider

ID: 50 06.07.2020 13:56

Für mich der Stärkste der vorgestellten Entwürfe. Dem Gesamtentwurf sind viele Details zu entnehmen – sehr gut dargestellt.
Besonders gut gefallen mir:

1. Die Schaffung von Inseln im Zwingerpark durch die Ergänzung eines Bacharms

2. Die Terrassen zum Verweilen am Stadtbuckel in der Mitte der Hauptstr.

3. Die pflanzenförmigen Spieltürme „Das Spiel“ (ein kritischer Aspekt dazu folgt)

4. Die Begrünung des City Parkhaus zur Einbindung in das Konzept

Kritischer Aspekt zu „Das Spiel“:
Der Spielturm sollte im Hinblick auf Sicherheit durchdacht sein. Der Turm steht wie im Querschnitt (vgl. Video 5:35min und 15:45min) zu sehen sehr nah am Bahngraben. Hier sehe ich als Vater ein Sicherheitsrisiko für Kinder. Eine Fallsicherung, die alle möglichen Szenarien berücksichtigt, muss eingerichtet werden. Vielleicht wäre es besser die Türme weiter an die Stadtmauer zu rücken und/oder Türme, die näher am Bahngraben stehen, niedriger auszuführen.